Sunday, October 30, 2011

The making of "Jesu, Meine Freude" for OPEN DOORS


I had the privilege of singing on an album that is being used to make people aware of persecuted Christians around the world.  OPEN DOORS is a ministry that gives these people a voice.  www.opendoors-de.org

The album is called "Grenzenlos" and is not for sale but is being distributed by OPEN DOORS in the hope that more people will support this organization financially and in prayer. 

I was asked to sing the old German Bach chorale "Jesu, meine Freude" for this production and Florian Sitzmann and I were glad to take part.  The arrangement, by Dirk Benner is quite tender and emotional. 
The video you see here is a part of the CD /DVD package that is being distributed. There are also several interviews with Christians around the world telling their stories of perserverence in the face of persecution that you and I can hardly imagine.  And all because they have chosen to follow Christ.  

Wednesday, October 26, 2011

Michael Jung versteht meine neue Album. :)))


Bewertung: 8
Cae Gauntt

Was uns bleibt


Remakes sind in. In der Kino-Welt sowieso. Mittlerweile auch in der Serien-Landschaft. Und auch im Musik-Business ist es dank Leuten wie Tom Jones, Kate Bush (auf "Director's Cut"), David Bowie und ungefähr jedem zweiten Schlager- und NDW-Star zu einem Trend geworden, eigene Lieder nach Jahren noch mal neu aufzunehmen. Nicht als Remix und nicht remastered, nicht als Live- oder Unplugged-Version, sondern schlicht, um älteren Songs neues Leben einzuhauchen. Ganz bewusst und mit großer künstlerischer und persönlicher Hingabe.
So hat es nun auch Cae Gauntt getan. Die zählt seit ihrem Debütalbum vor 24 Jahren zu den bekanntesten Künstlern einer kleinen, aber verkaufsstarken so genannten christlichen Musikszene im deutschsprachigen Raum. Außerhalb dieser Szene dürfte sie nur Kennern bekannt sein, bspw. durch ihre mittlerweile zwölfjährige Mitwirkung an Edo Zankis Ausnahme-Supergroup "4 Your Soul", ihrer gesanglichen Unterstützung für Nena, Pe Werner und Dieter Falk oder durch ihre Texte für "Supertalent" Freddy Sahin-Scholl, Xavier Naidoo und Fool’s Garden. Auch wenn es für die studierte Gesangslehrerin nie zum großen Durchbruch in Deutschland kam, so wird sie doch von Kollegen sehr geschätzt, von Musikkritikern hoch gelobt und von unzähligen Fans geliebt.

Jene Fans kontaktierte Cae im Sommer des letzten Jahres über Facebook, ihren Blog und auf Konzerten und erzählte, dass sie Songs ihrer ersten vier Alben (zwischen 1987 und 1994) vom Staub der Zeit befreien möchte. Da sie ihre alten CDs selbst nicht mehr hört und sie auch nicht bewerten will, überließ sie die Entscheidung, welche Titel neu eingespielt werden sollten, ihren treuen Hörern. Die erzählten ihr, welche Stücke sie am liebsten mochten, ihnen am meisten bedeuteten und warum. Von den Reaktionen und vor allem den Geschichten, wie ihre Lieder Menschen berührt, getröstet und gestärkt haben, war die heute 55-jährige Sängerin und Texterin überwältigt: " Ein solches Verstandenwerden geht tiefer und ist bedeutungsvoller als Verkaufszahlen und ausverkaufte Konzert-Säle." Vielleicht wurde genau aus diesem Grund der Titel des CD-Projekts von "Lifelines" in "Was uns bleibt" geändert. Während "Lifelines" den Blick mehr auf die Künstlerin selbst und ihren Lebensweg lenkt (nicht zuletzt weil sie Ketten, die sie gestaltet und verkauft, ebenso betitelt), spricht der nun gewählte Albumtitel und das entsprechende Lied im Plural von Menschen, denen das Leben etwas gab und gibt: Caes Lieder nämlich.

Und die waren der gebürtigen Texanerin im Gegensatz zu vielen anderen Musikern schon immer genauso wichtig wie die Melodien und die musikalische Umsetzung (Daher sind im Booklet auch alle englischen Songs übersetzt). Denn sie will, dass ihre Lieder mehr als Lieder sind, dass sie ein Band werden zwischen ihr und den Hörenden. Die Mutter zweier Söhne und Frau eines Opernsängers möchte sich mitteilen, ihre Erfahrungen, ihre Sicht auf Gott und die Welt. Und diese Sicht ist sowohl auf Platte als auch in ihren Konzerten so bereichernd. Wenn sie in "Hier" von Frustrationen, dem Wunsch nach Geduld und der Möglichkeit der zweiten Chance singt, dann ist das real, ehrlich und damit tröstend. Die gleiche Wirkung hat das darauf folgende Lied über den alltäglichen Stress, die Überforderung und die daraus resultierende Scham, mit dem sich bestimmt nicht nur Frauen identifizieren können. "Nichts verloren" schlägt in eine ähnliche Kerbe wie der Titelsong, wenn es heißt: "Du bist leer, hast alles gegeben, gabst deine Kraft, deine Zeit. Nichts kam zurück, noch nicht einmal Dankbarkeit. [...] Es geht nichts verloren, wenn sich Liebe so verschenkt. Was du tust um Gottes Willen, davon geht nichts verloren."

In den meisten ihrer Texte klingt ihr Glaube an Gott durch. Deutlich merkt man, woher Cae Kraft in schwierigen Lagen nimmt und worauf sie ihr Leben baut (siehe "Reaching Out"). Das kommt nie predigend rüber, im Gegenteil: Es wirkt echt, offen und alles andere als oberflächlich. Beeindruckend ist es da auch, wenn die Wahl-Badenerin in "Sehnsucht" Mut zum Zugeben von Zweifeln hat: "Suche meinen Platz, frage nach dem Sinn. Weiß nicht, warum ich lebe. Spür nur, dass ich bin. Vielleicht ist da ein Plan. Diese Sehnsucht tief in mir ruft nach einer Antwort, ruft, oh Gott, zu dir."

Sehr einnehmend ist auch die Aussage von "All That I Am". Noch treffender als Alanis Morissette in ihrem Hit "Everything" beschreibt die Sängerin hier all ihre Facetten: "Somewhere in here – small and frightened – is a child who can’t let go. Right beside her is another trying hard to steal the show. There’s an awkward timid woman, there’s a star of stage and screen. There’s a fiery believer and a brazen libertine." Ein Text, so gut und wahr, dass man ihn hier eigentlich komplett zitieren müsste, und so genial gedichtet, dass er aus all den großartigen Lyrics ihrer Veröffentlichungen noch mal heraus sticht. Bezaubern tut auch "Ruhiger bei dir", das sie Eddie, mit dem sie seit 33 Jahren verheiratet ist (und sogar gemeinsame Konzerte gibt), widmet: "Nie warst du mir lieber, nie warst du mir näher. Bitte bleib bei mir! Ich spüre, mein Herz schlägt ruhiger bei dir." Normalerweise schreibt Cae selbst, doch ab und an entdeckt sie Perlen anderer Autoren, die sie dann gerne singt. Dieses weise Liebeslied verfasste Marion Sitzmann, der Ehefrau von Florian Sitzmann, der schon vor seiner Zeit bei den Söhne Mannheims Caes immens begabter Pianist, Komponist und Produzent war.

Sitzmann ist nicht nur eins der größten Talente der deutschen Musikszene, er kennt seine Kollegin und Freundin auch seit über zwanzig Jahren und weiß ihre Stärken ganz genau einzusetzen. Sein Ziel war es, Überproduktion und modische Spielereien zu vermeiden und stattdessen Cae im Mittelpunkt stehen zu lassen, ihre Stimme und ihre geliebten Songs. Die mussten natürlich vom Sound der 80er Jahre befreit werden, was generell aufgrund neuer Arrangements, tieferer Singstimme und live eingespielter Instrumente selbstverständlich funktioniert hat. Titeln wie "Ein für allemal", "Ich steh zu dir" und "Reaching Out" hört man jedoch einfach an, in welcher Zeit sie komponiert wurden. Alte Fans mag das nicht stören, neue Hörer könnte es erstmal irritieren. Aber egal: Das ist eben Cae. Konsequent steht "Ein für allemal" daher auch am Anfang der Scheibe, denn textlich war er schon damals eine Art Rückblick und musikalisch sicher eins der am schwersten zu transformierenden Songs. Von seinem 80er-Jahre-Bombast wurde er befreit, klingt nun erwachsener und damit etwas unspektakulärer, irgendwie nach "easy going" und lässig.

Letzteres Adjektiv beschreibt überhaupt viele Titel der neuen CD. Auch "Ich steh zu dir" und "Hier" haben diesen smoothen an Colbie Caillat (Album: "All of You)" und Jason Mraz (Album: "We Sing. We Dance. We Steal Things.") erinnernden Sound und wirken, als seien sie im Wohnzimmer von einer Gruppe jammender Musikerfreunde spontan eingespielt. Und so ähnlich war es ja auch: Keiner der Begleitmusiker kannte die alten Songs und so konnte jeder selbst Arrangements entwickeln und live einbringen. Florian hat so sein Ziel erreicht: Das ganze klingt "down to earth", zeitlos und lässt viel Raum um mit instrumentalen Veränderungen und kleinen gesanglichen Akzenten anders und trotzdem (oder nun erst recht?) charmant zu klingen. Einzig "Reaching Out" verliert eindeutig im Vergleich mit der alten Ausgabe. Zu gut war einfach der Gospel-Touch und Helmut Josts Background Vocals im Speziellen... Der unterstützende Chor in der 2011er Fassung klingt da schlicht zu banal.

Mrs. Gauntt scheint sich in diesen neuen Versionen pudelwohl zu fühlen, man sieht sie regelrecht mit einem Lächeln an den Barhocker lehnend singen. Ihr großes Stimmpotential kann sie anders als in den Originalen wegen der neuen Arrangements aber nicht mehr komplett rauslassen – dazu sind auf "Was uns bleibt" die ruhigen, langsameren Stücke da. Vor allem in "Nichts verloren" powert sie so wie es damals ihr Markenzeichen war, singt gleichzeitig aber so gefühlvoll wie sie es erst im letzten Jahrzehnt perfektioniert hat. So als reines Duett mit dem Flügel hat sie das Stück schon seit Jahren im Live-Programm. In "The Rescue", das es bisher noch gar nicht als Studioaufnahme gab, wurde Cae live immer nur von einem Gitarristen begleitet. Hier wird sie anfangs nur vom Klavier unterstützt bis dann am Ende das German Pops Orchestra einsetzt und der Nummer gemeinsam mit Caes tiefem, "erdigem" Gesang das See-Feeling verpasst, das es textlich bereits hat – stimmig gemacht! Auch das Neuarrangement von "Every Star" unterstreicht den Text: Königwerq-Frontfrau Dania Königs liebliche zweite Stimme wirkt tatsächlich engelsgleich und ist damit die perfekte Ergänzung für dieses einfache Wiegenlied. Die einstige Klavierballade "Sehnsucht", ein Cover von Michael W. Smiths US-Top-10-Hit "Place In This World", wurde mit einer Parallelmontage einer alten Kirchenhymne bestückt – ein Stilmittel, dass Florian Sitzmann schon des Öfteren im Classic-meets-Pop-Programm von Catherine Ellen und ihrem Mann eingesetzt hat.

Als Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und – so Cae – "weil wir einfach nicht anders können", finden sich drei neue Stücke auf ihrem neunten Soloalbum. Musikalisch könnten die auch vom brillanten Vorgänger "Petrographs" stammen: "Ruhiger bei dir" strahlt eine Ruhe aus wie damals "Unten am Fluss", "Godspeed" ist ein souliger und spielfreudiger Ohrwurm und "All That I Am" ist mit zarten Percussion und singender E-Gitarre als Refrain-Ersatz irgendwo dazwischen anzusiedeln. Sie machen unheimlich Lust auf Album Nr. 10 mit komplett neuem Material.

Fazit

Aus Alt wurde nun Neu. Schätze wurden als solche erkannt und als Dankeschön zurückgegeben. Bewährte Lieder wurden um ihren Kern herum neu eingekleidet und passen Cae Gauntt nun wieder. Sogar zur alten Handhabe, sich ohne Nachnamen schlicht "Cae" zu betiteln, wurde zurückgekehrt. Jene Dame berichtet nun, sie habe sich bei den Aufnahmen neu in die Titel verliebt. Das kann auch den Hörern passieren. Eine der besten Stimmen unseres Landes, geschickte akustische Arrangements und tiefgehende und erfrischende Texte machen diese neun Remakes zu einer Herzensangelegenheit und gemeinsam mit drei neuen Werken das Album absolut gewinnbringend und existenzberechtigt.

Anspieltipps
Ich steh zu dir
Every Star is a Prayer
All That I Am
Godspeed
Nichts verloren

Artistpage
CaeGauntt.de

Tracks


1.
Ein für allemal

2.
Hier

3.
Ich steh zu dir

4.
Ruhiger bei dir

5.
Sehnsucht

6.
The Rescue

7.
Reaching Out

8.
Every Star is a Prayer

9.
All That I Am

10.
Godspeed

11.
Nichts verloren

12.
Was uns bleibt

Micha J. - myFanbase
20.10.2011